expedition kappadokien


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Reisebericht Sagenhafte Expedition Kappadokien 25.04.-04.05.25

Eine Reise von umd mit Ramon Zürcher Expeditionen: Sagenhaftes Hethiter-Reich, Unterirdische Städte und Cart-Ruts

 

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25.04.25
Unsere abenteuerliche Expedition nach Kleinasien begann am 25. April 2025, doch das erste Treffen der Gruppe fand aufgrund der verschiedenen Abflughäfen erst am Flughafen in Istanbul statt. Der Weiterflug nach Ankara war nur ein Katzensprung, der mit einem trockenen Käsebrötchen garniert war. Am Gepäckband für nationale Flüge haben wir vergeblich auf unsere Koffer gewartet, da sie stattdessen im Bereich für internationale Flüge ihre Runden drehten.
Etwas verspätet, aber voller Vorfreude wurden wir draussen herzlich von unserem Reiseführer Armann begrüsst. Unsere Überraschung war groß, als wir unser Transportmittel für die kommenden Tage entdeckten: Einen stilvollen Luxus-Kleinbus, gefahren von dem sympathischen Mehmet. Nach der Fahrt zum erstklassigen Hotel erwartete uns ein Abendbuffet mit beeindruckender Vielfalt. Ramon überraschte uns mit kleinen sehr nützlichen Geschenken.

26.04.25
Der erste Tag unser Reise begann sonnig und nach einem ausgiebigen Frühstück verbrachten wir den Vormittag im Museum für anatolische Zivilisationen. In dem kleinen, aber gut ausgestatteten Gebäude, gab uns Arman einen Überblick über die reiche Geschichte Anatoliens und den dazugehörigen Orten und Epochen. Bei der weiteren Erkundung fanden wir eine Vielzahl faszinierender Artefakte, Figuren, Obsidianwerkzeuge, Djed-Pfeiler auf Rollsiegel und sehr viele Mischwesen auf Reliefs zum Teil in Menschengrösse. Auf einer Wandmalerei aus dem steinzeitlichen Çatalhöyük entdeckten wir die frühesten bekannten Darstellungen von Zentauren, den sagenumwobenen Mischwesen mit Pferdekörper und Menschenkopf. Während jeder in seinem eigenen Tempo die Objekte erkunden konnte, sammelte sich die Gruppe langsam beim Tee in der Sonne bei angenehmen 20°C.
Zum Mittagessen ging es dann in die lebendige Innenstadt von Ankara, die sich uns mit unzähligen roten Fähnchen mit dem Mondstern und einem pulsierenden Getümmel präsentierte. Gut gesättigt und voller Energie starteten wir die Fahrt Richtung Osten und bekamen den ersten Türkischunterricht, bei jedem mit unterschiedlichem Erfolg. Als einzige Gäste im Hotel Asikoglu in Bogazkale, ging das Einchecken dementsprechend schnell und wir bezogen die einfachen unbeheizten Zimmer. 
Vor dem Abendessen lauschten wir bei einer Tasse Tee auf der Terrasse die faszinierenden historischen Einblicke Armanns. Dabei wurden auch die Pläne für den nächsten Tag geschmiedet, was die Vorfreude auf das kommende Abenteuer noch steigerte

27.04.25
Nach einer eisigen Nacht, in der Ramons Geschenk bei den Damen zum Einsatz kam, brachen wir auf zur Erkundung der alten Hauptstadt Hattuscha. Unsere erster Halt war bei der beeindruckenden “Tempel”-Anlage Nr.1, die direkt oberhalb des Eingangs thronte. Heute existieren nur noch die Grundmauern und man kann sich kaum vorstellen, wie gigantische die Bauwerke einst waren. Ein kleiner Teil der weitläufigen Befestigungsmauer wurde rekonstruiert. Als Vorlage dienten alte Modelle aus Ton, die am Rand von grossen Gefässen angebracht waren. 
Besonders auffallend und faszinierend ist der berühmte polierte grüne Stein aus Nephrit, der einst eine Rolle im kulturellen, religiösen oder therapeutischen Kult gespielt haben mag. Die unzähligen Kernbohrungen in den bearbeiteten massiven Felsblöcken gaben Anlass zur Diskussion bei der Weiterfahrt zum Löwentor. Dort konnten wir erste Polygonal-Mauerwerke aus riesigen Sandsteinblöcken bewundern. Die Strasse führte uns entlang der alten Stadtmauer zum Sphinxtor an der höchsten Stelle, wo wir einen herrlichen Blick auf die gewaltige Anlage geniessen durften. Hier thronte das Tor mit 2 flankierenden Sphinxen mit weichen Gesichtszügen auf dem künstlich angelegten Wall von Yerkapi mit schräg angelegten Außenmauern, das an ein Zikkurat erinnert. Genau unterhalb des Sphinxtors führt ein Tunnel durch den Wall, wo erst kürzlich unzählige rote Zeichnungen entdeckt wurden. Nach einem stärkenden Mittagsmahl im hoteleigenen Restaurant wo wir unsere kalten Glieder wieder wärmen konnten, führten wir unsere Entdeckungsreise zu Fuss weiter. Ausgehend vom Sphinx-Tor begann unser Abstieg über die kargen Wiesen bei Sonnenschein und eisigem Wind. Der Weg führte uns zunächst an einer spannenden Gebäudestruktur vorbei, bevor wir den ersten markanten Hügel im Westen mit Resten von polygonalen Mauern erklimmen konnten. Die deutlichen Bearbeitungsspuren wurden durch einen Drohnenflug noch sichtbarer - ein faszinierendes Zeugnis vergangener Baukunst. Auch beim zweiten, etwas grösseren Hügel weiter östlich waren mehrere Mauern und Bearbeitungsspuren zu finden.

Als letztes Highlight vom Tag erklommen wir einen abgeflachten Hügel, der in den Büchern als Mädchenfelsen bezeichnet wird. Die massiven Begradigungen und die riesigen Aussparungen waren unglaublich. Der einsetzende Regen zwang uns schließlich, unsere Erkundung auf der künstlichen Ebene abzubrechen ohne dessen Funktion entschlüsselt zu haben. 
Bei einem typisch türkischen Abendessen wurde das Gesehene noch aufgearbeitet.

28.04.25
Der zweite Tag in Hattuscha begann wieder bitterkalt bei 3 Grad, doch die Sonne strahlte hell am Himmel, während der Wind unermüdlich durch das Gelände fegte. Nach dem Proviantkauf für das Mittagessen besuchten wir das kleine örtliche Museum und das ausserhalb von Hattuscha gelegene Felsheiligtum Yazilikaya mit unzähligen Reliefs von weiblichen und männlichen Herrschern, Priester oder Götter. 
Anschliessend starteten wir unseren zweiten Abstieg vom Sphinxtor aus, um den östlichen Teil des Geländes zu erkunden. Spätestens jetzt konnte der Unterschied zwischen einer "Erich von Däniken Reise" und der Ramon Zürcher Expedition erkannt werden. Wir konnten uns viel Zeit für die Erkundung, Untersuchung, Messung und zum Fachsimpeln nehmen.

Besonders interessant war der Tempel Nr. 5, auch bekannt als “alter Palast”.mit eindrücklichen Megalithmauern. In einer kleineren Gebäudestruktur entdeckten wir einen weiteren grünen Stein der höher und schlanker war als jener im Tempel Nr. 1, allerdings noch unbearbeitet. Nach unseren Picknicks in dieser archäologischen Kulisse entstanden atemberaubende Drohnenaufnahmen. Durchgefroren zogen wir weiter, erst zur Südburg in die Kammer mit den hethitischen Hieroglyphen, dann zur weitläufigen Burg Büyükkale und schliesslich wieder zum Tempel Nr. 1 wo der Bus bereitstand.
Zurück im Hotel suchten wir uns einen sonnigen Platz für eine entspannte Auswertung unserer Erkundungen. Mit einem erfrischenden isotonischen Getränk liessen wir den Tag Revue passieren. Nach dem Abendessen wurden dann noch einige der beeindruckenden Drohnenaufnahmen über einen Beamer präsentiert – ein perfekter Abschluss eines ereignisreichen Tages.

29.04.25
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Hattuscha. Unser erster Stopp war Alaca Höyük, eine ältere Hethiterstadt mit weniger ausgegrabenen Bereichen. Beim Eingangstor gab es Polygonalmauerwerke mit exaktem Fugenbild zu bewundern. Weitere riesiege bearbeitete Steinblöcke wurden im hinteren Teil des Geländes ausgegraben. Zudem gab es Gräber mit typischen Grabbeigaben unter Glas zu sehen. Auf dem Gelände befindet sich außerdem ein kleines Museum. Weiter geht die Reise nach Kappadokien. Nach etwa drei Stunden erreichen wir unseren zweiten Halt am Zoropassos, auch bekannt als „Offener Palast“, um einige der berühmten Felsen- und Höhlenwohnungen zu besichtigen. Einen letzten Stopp machen wir noch bei den „drei Grazien“ (Üc Güzeller). Die drei Feenkamine sind wirklich sehr eindrucksvoll besonders im Abendlicht, allerdings auch ziemlich touristisch belagert. 
Bei der Ankunft im Hotel Perissa in Ürgüp waren wir über die wärmeren Temeraturen und das schicke Hotel sehr erfreut. Doch beim riesigen Abendbuffet mussten wir uns erst mal wieder an so viele Menschen gewöhnen.

30.04.25
Bei kühlen 8 Grad machten wir uns auf den Weg zur ersten unterirdischen Stadt in Kaymakli. Die weitläufige Anlage beeindruckte durch ihre erstaunliche Komplexität und Vielfalt. Wir erkundeten neugierig alle zugänglichen Räume und Kammern, die ein faszinierendes Labyrinth bildeten. Nach dem Rundgang gönnten wir uns einen Tee, um die Eindrücke sacken zu lassen, bevor es weiter nach Maziköy ging. Diese kleinere Stadt war überschaubar, mit nur zwei Ebenen, doch die unterschiedlich gestalteten Räume waren ebenso beeindruckend und erzählten ihre eigenen Geschichten. Zum Mittagessen fuhren wir nach Derinkuyu, wo wir die lokale Spezialität Gözleme – dünnes Fladenbrot mit vielfältiger Füllung probierten. Anschließend tauchten wir in die tiefste unterirdische Stadt ein, die wir bisher gesehen hatten. Die engen, teilweise in beide Richtungen verlaufenden Gänge führten manchmal zu kleinen Staus, doch das Abenteuer war jede Anstrengung wert. Laut Armann ist Derinkuyu die größte bekannte unterirdische Stadt, auch wenn viele Gänge für Besucher gesperrt sind – ein echtes Wunder der antiken Baukunst.
Um den Tag an der Erdoberfläche ausklingen zu lassen, fuhren wir in die Nähe von Basköy, um die dortigen Cardruts zu erkunden. Bei einer ersten Luftaufnahme mit Ramons Drohne wurde die beeindruckende Weitläufigkeit und die gute Sichtbarkeit der Cardruts erst richtig deutlich. Bei anschließender Bodenerkundung wurde schnell klar, wie vielfältig die Spuren sind: Manche sind nur flach, andere reichen tief in den Fels hinein. Später bei der Luftbildrecherche zeigte sich das wahre Ausmaß – etwa 240.000 Quadratmeter Fläche. Auf dem Rückweg machten wir noch einen kurzen Fotostopp bei den Feenkaminen, um den Tag perfekt abzurunden.

01.05.25
Bei stürmischem Wind starteten wir unsere Erkundungstour bei Özkonak. Diese unterirdische Stadt erwies sich erneut als deutlich anders als die vorherigen: Die Räume und Kammern waren grosszügiger gestaltet, und es hatte praktisch bei jedem Raum einen runden Verschlussstein. 
Vor dem Zugang zur „Schatzkammer“ – unserer Bezeichnung für die tiefste Kammer – entdeckten wir ein merkwürdiges Bohrloch von fast 4m Länge an der Decke, das uns erneut Rätsel aufgab und für Gesprächsstoff sorgte. Weiter ging es nach Tatlarin, wo wir zunächst zwei beeindruckende Höhlen-Kirchen mit farbenfrohen Bemalungen bewunderten. Danach erkundeten wir die eigentliche unterirdische Stadt, die hoch im Hang liegt und so eine faszinierende Mischung aus unterirdischen Gängen und Höhlenwohnungen bietet. Auch hier fanden wir wieder große, beeindruckende Räume. Der letzte Gang, etwa 100 Meter lang, endet mit einem fast vollständig verschlossenen Verschlussstein und ist zudem stark versandet – ein weiteres Mal war kein Weiterkommen möglich.
Nach dem Mittagessen in Nevşehir machten wir uns auf den Weg nach Kayasehir, einer weiteren unterirdische Anlage, wo leider die Kammern dank Errosion überwiegend frei liegen und von Touristenströmen heimgesucht werden.

02.05.25
Auch ein freier Tag darf bei einer solchen Expedition nicht fehlen, um die bisherigen Eindrücke erstmal sacken zu lassen und zu verarbeiten. Jeder konnte den Tag nach eigenem Bedürfnis gestalten, sei es im Hotelzimmer zu entspannen, in der Stadt Ürgüp shoppen zu gehen oder einen Besuch im Hamam einzulegen.

03.05.25
Ein letztes Mal machten wir uns bei wechselhaftem Wetter zu Erkundungen auf, diesmal in das Dorf Saratli, wo es gleich zwei unterirdische Städte zu sehen gab. Die erste, Aziz Mercurius, besticht durch die sehr großen Räume, die massiven und groben Bearbeitungsspuren aufweisen. Die drei zugänglichen Ebenen zeigen deutlich unterschiedliche Charakteristika hinsichtlich Grösse und Bearbeitung. Die zweite, Kirkgöz (übersetzt „40“, was auf viele Räume hinweist), ist etwas kleiner, besitzt aber ebenso große Räume wie die erste Anlage und ist deutlich verwinkelter. Zu einem späten Mittagessen kehrten wir wieder in Ürgüp ein und genossen noch einmal typisches türkisches Essen. Als kleinen Verdauungsspaziergang schlenderten wir über den örtlichen Wochenmarkt.

04.05.25
Durch die frühe Abreise und das herrliche Wetter hatten wir noch die Gelegenheit, die in Kappadokien berühmten Heissluftballons am Himmel zu bewundern, die sanft über die surrealen Landschaften schwebten. Während wir uns auf den Weg nach Kayseri zum Flughafen machten.
Nach einem sehr herzlichen Abschied von unserem wundervollen Guide Armann verließen wir die faszinierende Welt Kappadokiens Richtung Istanbul.